Was tun gegen die Verpackungsflut?

Auf meinen Reisen meines Sabbatjahres habe ich gesehen, was der ganze Plastikmüll in den Weltmeeren anrichtet. So zum Beispiel hier, im Meru Betiri Nationalpark an der Küste Südost Jawas in Indonesien. Der Nationalpark ist bekannt für die zahlreichen grünen Schildkröten, die jedes Jahr dorthin kommen und ihre Eier ablegen.

Der Turtle-Beach im Meru Betiri Nationalpark

Ich hätte am liebsten sofort dort erstmal den Müll eingesammelt, so wie ich es zuletzt auch in Jaco getan hatte! Doch niemand schien sich groß daran zu stören, waren doch alle für die Schildkröten gekommen.

Zwar konnte ich beobachten, dass die indonesische Bevölkerung auch nicht zimperlich mit ihrem Müll ist, allerdings verfügt das Land noch über keine funktionsfähige Müllverbrennungsanlage und der Müll wird irgendwo gesammelt und dann verbrannt. So kommt es, dass einem morgens beim Frühstück auf Bali und Co. der Geruch von verbranntem Plastik in die Nase weht. Erst 2022 sollen die Anlagen in Betrieb gehen. Aber selbst wenn, kann das Land nicht die Infrastruktur vorhalten, die den Müll auf die Hauptinsel Jawa bringt und alle 264 Millionen Einwohner auf den rund 17.000 Inseln kontrolliert, ob sie ihren Müll auch ordnungsgemäß abholen lassen; sofern eine Müllabfuhr überhaupt existiert.

Was also tun mit dem Müll? Meiner Meinung nach hilft nur eine konsequente Reduktion von unnötigen Verpackungen. Überall. Auch die Umstellung auf umweltfreundliche und biologisch abbaubare Biopolymere kann keine Lösung sein, da diese einerseits lediglich beigemischt werden, andererseits wohl kaum die Bedarfe aus nachwachsenden Rohstoffen gedeckt werden können. Da sind wir wieder sehr schnell in der “Tank oder Teller”-Diskussion.

Darum habe ich, als ich wieder zurück war, gleich meinen lokalen Supermarkt, Lidl, angeschrieben und sie aufgefordert, dazu beizutragen, den Verpackungsmüll zu reduzieren. Besonders fällt mir dieser immer wieder unnötigerweise bei Bio-Gemüse und Bio-Obst auf. Meine Frage war deshalb: warum muss gerade das Bio-Obst und Bio-Gemüse immer in eingeschweisten Verpackungen verkauft werden? Es gab zwar eine Antwort, aber die war recht Nichtssagend. Ich verstehe ja, dass es hygienische Gründe haben mag und der Discounter aus Kostengründen das Bio-Gemüse nicht mit dem konventionellem Gemüse vermischen will. Aber das kann doch nun nicht die Lösung sein?

Daher mein Aufruf an die tollen Erfinder unter euch da draussen: erfindet ihr mal was jenseits von RFID, was sich durchsetzt und mit dem man Bio-Gemüse und Bio-Obst schnell und kostengünstig sichtbar taggen lässt? Ich bin jedenfalls dabei.